Regelmässige Ausstellungen schärfen den Blick und lassen ihn über das unmittelbar vor Augen Liegende hinaus wandern. In Vernissagen (und Finissagen), manchmal auch in Begleitveranstaltungen wird der Dialog mit der Kunst und den Künstlerinnen und Künstlern gesucht. Die Ausstellungen finden sich in den öffentlich zugänglichen Räumen unseres Hauses und sind täglich von 08.00 bis 22.00 Uhr geöffnet.
Aktuell
Begleitausstellung zur Kappeler Bibel
Kalligrafien – inspiriert von Bibeltexten
Womit illustrierten die Kalligrafen und Kaligrafinnen die zeitgenössische Kappeler Bibelabschrift? Und was geht einem Bibelschreibenden durch den Kopf, während sie oder er sich auf den Text und die einzelnen Buchstaben konzentriert?
Vielleicht ist die eine oder andere Idee zur Gestaltung einer freien kalligrafischen Seite aus der besonderen Ruhe und Konzentration entstanden, die im Scriptorium herrschte. Oder die Bilder und Darstellungen erwuchsen aus dem Nachsinnen über das Geschriebene, wenn es einen bis in die Träume verfolgte.
Nebst der handwerklichen Abschrift des Bibeltextes wurde jeweils nach 16 Seiten eine Seite für die freie kalligrafische Gestaltung reserviert, sodass nun insgesamt 129 kunstvoll und persönlich gestaltete Schmuckseiten die Bibelabschrift durchziehen. Die Ausstellung, die am Festtag zur Vollendung der Kappeler Bibel eröffnet wird, zeigt eine Auswahl dieser kalligrafischen Kunstwerke.
Die Projektleiterin Pfarrerin Elisabeth Wyss-Jenny hat durch die acht Projektjahre hindurch immer wieder kalligrafisch gestaltete Post bekommen und so manches persönliche Kunstwerk als Geschenk. Auch einige dieser gesammelten «Nebenprodukte» werden anlässlich der Vollendung der Kappeler Bibel öffentlich gezeigt − eine unglaublich überraschende Bereicherung des Alltags!
Dauer der Ausstellung
bis Sonntag, 22. Mai 2022
Informationen
Vorschau
«Variationen einer Wirklichkeit»
Fotos von Ursula Gross und Bilder von Peter Heusi
«Variationen einer Wirklichkeit» können wir aktuell in der Welt beobachten. Es gibt so viele Sichtweisen wie Menschen, und jede ist ein Teil der übergeordneten EINEN Wirklichkeit. Sie lässt sich jedoch nicht beweisen und bleibt letztlich Geheimnis. Mit ihren Bildern und Skulpturen nähern sich Peter Heusi und Ursula Gross auf je eigene künstlerische
Weise dieser einen Wirklichkeit an und verleihen ihr Ausdruck durch schöpferisches Gestalten und Wahrnehmen. Dabei entstehen neue Wirklichkeiten: oftmals solche, die weder geplant noch geahnt wurden.
Ursula Gross fotografiert seit ihrer Kindheit, ist jedoch nicht Berufsfotografin geworden, sondern Psychotherapeutin. Sie lebt und arbeitet seit vielen Jahren im Säuliamt. Menschen wahrzunehmen, sie so zu betrachten, wie sie es nicht gewohnt sind und vielleicht noch nicht gesehen worden sind, ist ihre tiefe Motivation. Menschen, die gesehen werden, entfalten sich. Alles entfaltet sich, wenn es gesehen wird: auch in der Fotografie. Die ausgestellten Bilder zeigen, wie sie den Blick hinunter in die Tiefen der verschiedenen Wasser lenkt – ebenfalls als Variationen einer Wirklichkeit. Sie entdeckt, wie Verborgenes Konturen annimmt, Ungeahntes sich ins Zentrum stellt, Gewöhnliches poetisch wird, neue Wirklichkeiten sich zeigen.
Peter Heusi hat nebst seiner Tätigkeit als Bauingenieur eine vierjährige Bildhauer-Ausbildung an der Edith Maryon Kunstschule in Freiburg im Breisgau besucht. Ihn begeistert das Experimentieren mit verschiedensten Materialien in drei Dimensionen: Skulpturen aus Stein und Holz, das Gestalten von Bildern und Installationen in der Natur. Es sind die harmonischen Farbtöne einerseits und integrierende Formen anderseits, die seinen Bildern Tiefe verleihen. Mit manchen Werken versucht er aktuelle Ereignisse künstlerisch in einer anderen «Wirklichkeit» darzustellen.
Mehr über Ursula Gross und Peter Heusi erfahren sie unter www.fotopoesie.ch und www.kunst-schaffende.ch
Vernissage
Sonntag, 29. Mai 2022, 15.30 Uhr
Dauer der Ausstellung
Sonntag, 29. Mai 2022 bis Sonntag, 24. Juli 2022
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